Apple bringt Drag & Drop auf iOS – na endlich!

von postbrawler 05.06.2017

Wer die diesjährige Apple WWDC verfolgt hat, konnte feststellen, dass iOS und MacOS wieder ein Stückchen näher zusammenrücken. Dafür sind Funktionen wie das neue App-Dock, oder die Files-App verantwortlich. Aber auch ein längst überfälliges Kernfeature: Drag & Drop auf iOS!

Drag & Drop auf iOS

Drag & Drop auf iOS kommt mit Version 11

Drag & Drop, zu Deutsch „Ziehen und fallen lassen“ bezeichnet eine Geste, die auf Mausgesteuerten PCs und Macs seit Jahrzehnten ganz und gäbe ist. Durch Anklicken und gleichzeitiges Ziehen lässt sich eine Datei, ein Bild oder eine Textpassage kinderleicht an anderer Stelle einfügen. Drag & Drop ist aus dem Arbeitsalltag mit Computern nicht mehr wegzudenken. Auf kleineren Touchscreen-Bildschirmen wollte aber noch niemand so recht eine passable Lösung gefunden haben. Zwar haben sowohl Google, als auch Apple bereits Copy & Paste in ihre mobilen Betriebssysteme integriert. Nun prescht Apple aber mit Drag & Drop vor, und will damit eine weitere Hürde zum Arbeitsrechner niederreißen.

Die Hürden zwischen iOS und MacOS fallen

Dass es so lange gedauert hat, bis Drag & Drop den Weg in ein mobiles Betriebssystem fand, hat vielerlei Gründe. Zwar beherrschten iPhone, iPad und Co bereits seit jeher Multi-Touch, zum Erkennen einer Drag & Drop Geste ist aber etwas mehr Intelligenz gefragt. Zum Beispiel will man bei Apple auch gleich das gemeinsame Verschieben mehrerer Objekte gelöst haben. Möglich wird das, in dem ein Finger das zu verschiebende Objekte „festhält“, während mit der anderen Hand die passende Ziel-App in den Vordergrund gebracht wird. Diese zweite Hand auch als solche zu erkennen, unterscheidet eine Drag & Drop-Geste von einer Pinch-to-Zoom Eingabe, die hier einfach nur in den bestehenden Bildausschnitt hineinzoomen würde.

Machine Learning ermöglicht Drag & Drop auf iOS

Apple setzt dabei auf die Machine-Learning Fähigkeiten von iOS 11, um aus dem Kontext heraus zwischen den verschiedenen Multi-Touch Gesten zu unterscheiden. Wie gut das in der Praxis funktioniert, muss sich erst zeigen. In einer Live-Demo auf der WWDC-Bühne sah es aber schon recht beeindruckend aus. Da wurden Bilder aus der Foto-Mediathek direkt in E-Mails geschoben, und Links aus dem Webbrowser mit großer Geste in dem Body-Text manövriert. Einen Wermutstropfen gibt es aber: Das Ganze funktioniert, zumindest vorerst einmal, nur auf iPads. Die profitieren auch am Meisten von den Core-Funktionalitäten des neuen iOS 11, das die Multitasking-Fähigkeiten der Tablets ordentlich verbessern soll. Wann, beziehungsweise ob auch iPhone BesitzerInnen in den Genuss dieser Komfort-Funktion kommen werden, hat Apple noch nicht verraten.