gamescom 2016: Der Kampf um die Fußballkrone – PES 2017

von David Kolb-Zgaga 18.08.2016

Mit der jährlichen Austragung der gamescom startet auch das ebenfalls jährliche Duell um die virtuelle Fußball-Krone – PES 2017 VS FIFA 17. Wir haben Konami besucht, um zu erfahren, wie man dieses Jahr die Konkurrenz hinter sich lassen möchte.

PES 2017 vom Fußball Volksmund erklärt!

Otto Rehhagel und Konami wissen eines gewiss, die Wahrheit liegt auf dem Platz. Während sich FIFA mit großen Teams, Lizenzrechten und viel Atmosphäre brüstet, hat Pro Evo seit jeher voll auf das Gameplay an sich gesetzt. Letztes Jahr war dies der geniale Schlüssel zum Erfolg, denn PES 2016 erhielt großartige Wertungen (Metacritic-Wert PS4: 87). Der Titel galt und gilt unter den Fußball-Simulations-Connaisseurs als präzise, schnell und sehr intuitiv. Dementsprechend groß sind die Fußstapfen für PES 2017 und dementsprechend ist Konami darauf erpicht, die Serie weiter voranzutreiben. Schon nach den ersten Pässen wird daher schnell klar, die 2017er-Ausgabe ist deutlich langsamer und taktischer. Nicht falsch verstehen, Schüsse und Flanken suchen noch immer pfeilschnell ihr Ziel, die flachen Pässe im Mittelfeld sind aber nun ein wenig langsamer und bieten so mehr Möglichkeit für Antizipation und taktische Überlegungen. Ironischerweise dürfte das gerade den FIFA-Fans sehr bekannt vorkommen, denn da wird meist der gut funktionierende Vorgänger ein wenig verlangsamt.

Fußballspiele werden im Kopf entschieden!

Die taktischen Überlegungen finden dann aber doch nicht ausschließlich am Platz statt, ihr könnt euch Offensiv-, wie Defensiv-Taktiken auf das Steuerkreuz legen und so zu jeder Zeit dynamisch euer System dem Matchverlauf und der Situation anpassen. Das gilt auch für die Auslegung, wie hoch die Spieler stehen sollen, denn ähnlich wie bei FIFA gibt es hier vom Busparken, bis hin zu totalem Angriff fünf verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Bei diesem Feature ist es angenehm zu sehen, wie direkt die Taktikvorgaben umgesetzt werden. Bei einem „Tiki-Taka“ versuchen die Spieler die Passwege kurz zu halten und bieten sich ständig an, bei einem „Hug the Touchline“ suchen die Flügelflitzer die Seitenlinie, um dann mit schnellen Sprints dem gegnerischem Straffraum nahe zu kommen.

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„Wenn der Ball am Torwart vorbei geht, ist es meist ein Tor.“ (Mario Basler)

Mit rhetorisch feiner Klinge, versucht unter anderem auch Herr Basler auf die Missstände der Torwartzunft hinzuweisen. Die Tormänner machten nämlich die größten Probleme bei PES 2016 – viel zu oft, sah man Fliegenfängereinlagen, abprallende Bälle direkt in den Strafraum und Goalkeeper, die wie Bahnschranken umkippten. Das gehört mit PES 2017 zum Glück der Vergangenheit an, die verschiedenen Arten der Paraden werden mittlerweile viel sinnvoller genützt. Bei Schüssen, die flach und knapp neben dem Körper ankommen, wird jetzt öfter eine Fußabwehr eingeleitet und platzierte, lockere Schüsse werden zur Seite weg pariert.

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„Die Schweden sind keine Holländer – das hat man ganz genau gesehen.“ (Franz Beckenbauer)

Mit den weisen Worten des Kaisers Franz, schließe ich meine Vorschau zu PES 2017. Auch der Nachfolger des spielerisch grandiosen PES 2016 ist top und spielt sich äußerst realistisch und gut. Die Lizenzen sind aber wie jedes ein Problem, denn da behält FIFA ganz klar die Nase vorn. Auch wenn man jetzt zusätzlich den BVB mit an Bord hat, macht das das Lizenznpaket nur wenig besser. Wer gerne nicht nur ausgewählte europäische Topteams spielt, hat mit PES 2017 leider große Schwierigkeiten, da meist nur die Tabellenersten und –Zweiten spielbar sind. Wer hingegen die spielerische Herausforderung sucht und auf Atmosphäre und Originalteams verzichten kann, der bekommt mit PES 2017 ein fußballerisches Top-Paket.

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