Transformers: The Dark Spark (PS4) im Test

von David Kolb-Zgaga 17.07.2014

Kaum ist ein neuer Transformers-Teil im Kino, steht auch das passende Videospiel dazu in den Regalen. Im neuesten Teil Transformers: The Dark Spark wird versucht, High Moon Studios Cybertron-Serie und Michael Bays Filmuniversum miteinander zu kombinieren. Warum das keine gute Idee war, lest ihr in meinem Test.

Kino-Videospiel-Mischmasch

Transformers: The Dark Spark beginnt denkbar schlecht für die auf der Erde gestrandeten Autobots, denn die Decepticons haben den Dunkelspark (im Englischen Dark Spark) an sich gerissen, der das bösartige Gegenstück zur Anführermatrix der Autobots ist. Um herauszufinden, was das ominöse Ding eigentlich kann und warum es mehr oder weniger unbewacht auf der Erde herumliegt, müssen wir in die Haut oder viel mehr in den Blechmantel einiger Cybertron-Tranformers schlüpfen. Dabei spielt die Story ein wenig vor den Ereignissen von Transformers: Fall of Cybertron. Um den gestarteten Transformers-Kinofilm besser nutzen zu können, mischte man die Universen von Bay und den bisherigen High-Moon-Studios-Spielen (Generation 1-Universum). Zusätzlich ließ man mit Edge of Reality ein anderes Entwicklerteam daran arbeiten – beide Entscheidungen haben nicht gut funktioniert!

Auch wenn die Vorgänger nur solides Geballer brachten, so hatten diese eine actionreiche und für Fans interessante Story zu bieten. Damit ist jetzt Schluss, denn die Verwurstung der beiden Universen funktioniert schlecht bis gar nicht. Über 14 Kapitel hinweg kämpfen wir uns durch meist öde und einfallslose Levels, die sich mit belanglosen Zwischensequenzen abwechseln. Die Dialoge sind mehr als trashig und die Story unschlüssig und uninteressant. Wo die Michael-Bay-Filme zumindest bombastisches Actionkino versprechen, schafft es Transformers: The Dark Spark nur an ganz wenigen Stellen, große Momente zu bieten.

Spielzeugroboter

Um die Story voranzutreiben, spielt ihr viele verschiedene Transformers, sowohl von der Seite der Autobots als auch der Decepticons. Als Gameplay-Features gibt es mehrere Waffen, die von Raketen bis hin zu hilfreichen Drohnen reichen, welche zusätzlich noch über sekundäre Feuermodi verfügen. Außerdem hat jeder spielbare Transformer seinen eigenen Spezialangriff und kann sich selbstverständlich in ein Vehikel transformieren. Was sich auf dem Papier gut anhört, macht jedoch im Spiel einfach zu wenig Spaß.

Wenn man schon einen Transformer spielen darf, dann sollte sich dieser zumindest gewaltig anfühlen. Beim Spielen hat man aber eher das Gefühl, gerade ein zerbrechliches Spielzeug zu steuern. Deshalb muss man sich verstecken und warten, bis der Schild wieder aufgeladen ist, und darf bloß nicht in zu viele Gegner hineinlaufen, da man zu wenig agil und immer auf der Flucht ist, um nicht in ein paar Sekunden zerlegt zu werden. Das ständige In-Deckung-Gehen (ohne Deckungssystem) und das vorsichtige Spielen machen als Transformer nur wenig Spaß – hier wurde schlicht die Spielzeit enorm gestreckt. Dazu tragen auch die teilweise unfair gesetzten Checkpoints bei, die mich große Abschnitte einer Mission wiederholen lassen, nur weil ich irgendwo eine Gegnerhorde übersehen habe, die eigentlich nicht sonderlich gefährlich sind.

Transformers: Rise of the Dark Spark

Past-Gen-Level

Ich habe Transformers: The Dark Spark auf der PS4 getestet. Von Next-Gen-Grafik ist der Titel aber so weit entfernt wie Cybertron von der Erde. Mit Kamerafahrten über matschige und verwischte Texturen wird man mehr abgeschreckt als begeistert. Können die metallischen Levels auf Cybertron noch ein wenig die schwache Grafik aufpeppen, sind vor allem die Levels auf der Erde extrem hässlich. Besonders die grobschlächtigen Texturen der Transformers machen den Next-Gen- zum gefühlten Past-Gen-Titel. So muss das Spiel schon darauf hinweisen, dass da gerade Optimus Prime vor einem steht!

Verteidigt die Basis!

Wem die 14 Kapitel von Transformers: The Dark Spark nicht ausreichen, der kann online mit bis zu drei weiteren SpielerInnen gemeinsam spielen. Im einzigen Modus „Eskalation“ muss man die Basis beschützen und Welle um Welle von anrückenden Gegnern niedermähen. Cool dabei ist, dass man die bis zu 40 spielbaren Charaktere mit neuen Waffen und individuellen Fähigkeiten ausrüsten kann. Für auf der Map gefundenes Geld rüstet man die Verteidigungsanlagen der Basis auf, um so besser für die nächste Welle von Feinden gerüstet zu sein. Der Modus macht Spaß und benötigt gutes Teamwork. Leider gibt es keine anderen Modi, weshalb man auch nicht gegeneinander spielen kann.

transformers rise of the dark spoon 01

Transformationsdesaster

In den letzten Jahren lieferten die High Moon Studios mit ihrer Cybertron-Serie immer grundsolide Spiele ab. Die Spieleschmiede Edge of Reality schafft das mit Transformers: The Dark Spark allerdings nicht. Die Story ist bis auf wenige Momente belanglos, zudem wird man ständig durch wenig inspirierte Levels geschickt. Außerdem ist die technische Umsetzung des Spiels miserabel. Der Multiplayer reißt den Titel noch ein wenig heraus, da man mit ein paar FreundInnen für eine kurze Zeit Spaß haben kann. Das Gameplay des Hauptspiels hat mich aber vom Bildschirm vertrieben.

Wertung: 5.5 Pixel

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