Star Wars: Battlefront (PS4) im Test

von Max Hohenwarter 25.11.2015

Dieses Jahr schickt euch DICE nicht aufs Battlefield, sondern an die Front von Hoth, Endor, Tatooine und Co. Ob der Multiplayer-Shooter im Star Wars Universum in Sachen Spielspaß so treffsicher agiert wie die Stormtrooper in den Filmen oder ob die Macht in Star Wars: Battlefront stark ist, lest ihr in meinem Review.

Vor langer Zeit…

…in einer weit, weit zurückliegenden Konsolengeneration startete Lucas Arts eine galaktische Offensive, gab SpielerInnen Blaster und Lichtschwerter in die Hand oder setzte sie ins Cockpit eines X-Wings und tada: das erste Star Wars: Battlefront war geboren! Nun, etliche Jahre später dürfen wir dank EA und DICE auf den aktuellen Konsolen und in hübscher Grafik wieder in die Rolle von Sturmtruppen und Rebellen schlüpfen und uns in spaßigen Mehrspielerschlachten die Köpfe einschlagen!

Star Wars Battlefront_4-17_A

Kein Gleichgewicht der Macht

In Star Wars: Battlefront gibt es so ziemlich alle typischen Modi des Genres. Allerdings heißt Team-Deathmatch Schlacht, aus Capture the Flag wurde Fracht und hinter Droidenalarm verbirgt sich klassisches Domination. Insgesamt neun verschiedene Spieltypen kennt Battlefront wenn ihr aber gehofft habt, dass ihr auch im Deathmatch mit eurem X-Wing die TIE Piloten vom Himmel holzen dürft. Fahr- und Flugzeuge gibt es lediglich auf drei Maps. Dabei kennt man die Hoth Map des Modus Kampfläufer-Angriff schon aus der Beta – etwas mager, wie ich finde! Ein weiterer Malus ist die Balance. Der Fakt, dass Vader und Co. es auf Hoth zu leicht haben gilt nämlich nach wie vor und auf der Endor Karte ist es umgekehrt, denn hier haben die Rebellen den „Heimvorteil“.

DJ7V2tz

Zweisamer Sternenkrieg auf der Couch

Star Wars: Battlefront ist im Kern natürlich ein Multiplayershooter und macht online natürlich auch den meisten Spaß. Und auch wenn es anfangs einen Aufschrei gab, dass das Game keine klassische Kampagne bieten wird, finde ich persönlich, dass das nicht so schlimm ist. Ein kleiner Trost für diesen Wegfall ist sind die Schlacht, in denen ihr euch als Held oder Schurke gegen KI-Gegner behaupten und Collectibles sammeln dürft, beziehungsweise die Trainingsmissionen, die euch die grundlegenden Spielmechaniken beibringt und nebenbei ganz nett inszeniert sind. Zusätzlich dürft ihr die Schlachten und auch einen Survivalmodus im Splitscreen auf der Couch zocken.

Star-Wars-Battlefront-_4-17_B

Geiler Gefrierbrand

Wo wir schon bei Inszenierung sind: das ist wohl die größte Stärke von Star Wars: Battlefront. Die Frostbite Engine macht das Spiel zu einem der schönsten dieses Jahres. Auch die Vertonung sorgt mit Originalmusik und -geräuschen für wahre Gänsehautmomente und den einen oder anderen Nerdgasm. Deutsche SpielerInnen freuen sich zudem über die Original-Synchronsprecher von Luke, Han und Leia. Wer allerdings ein Fan der Originalfassung ist verzieht das Gesicht etwas. Hier waren die Darsteller, allen voran James Earl Jones als ikonische Stimme von Darth Vader oder auch Hamill als Sohnemann Skywalker wohl etwas zu teuer!

Star Wars Battlefront_4-17_D

Fazit:

Ich bin ja schon während der Beta ein großer Fan des Games geworden und das, obwohl ich in Sachen Multiplayer-Shooter der wohl talentloseste Noob ever bin, der schonmal schnell das Handtuch schmeißt, wenn er von lauter Kiddies mit zig Headshots vom Schlachtfeld gefegt wird. Aber genau hier liegt der Unterschied, denn während Battlefield und Call of Duty schon etwas Übung erfordern, ist Star Wars: Battlefront herrliche Casual-Shooter-Kost und so erlebe selbst ich den ein oder anderen Erfolgsmoment. Denn wo ich in Battlefield andauernd mit Jet und Hubschrauber abstürze, liefere ich mir in Battlefront spannende und wahnsinnig atmosphärische Dogfights in TIE Fighter, X-Wing und Co.

Für etwas Individualisierung sorgen die frei kombinierbaren Sternenkarten, die euch Thermaldetonatoren, Jump-Packs oder ein Schutzschild verleihen und ab Level 15 auch eine Eigenschaftskarte. Die vielen Unlocks in Sachen Charaktere motivieren, ein paar mehr Waffen wären aber erfreulich gewesen. Andererseits hätten die Hardcore-Fans wohl gemeckert, hätten EA oder DICE einfach irgendwelche Knarren ins Universum hinzugefügt. Der Umfang des Gesamtspiels lässt aber schon zu wünschen übrig, da die paar Maps, egal wie schön sie auch gestaltet sein mögen, einfach zu wenig sind. bedenkt man, dass EA für den 15 Maps umfassenden Season Pass nochmals 50 Tacken haben möchte, ist das schon ein starkes Stück.

Alles in allem bin ich aber echt befriedigt und erlebe in den packenden Multiplayer-Schlachten so viele Star Wars-Momente, dass ich über die beschriebenen Schwächen großteils hinwegsehen kann! Spätestens dann, wenn ich einen Hero-Pick-Up ergattere und als Darth Vader mit dem Lichtschwert übers Schlachtfeld surre, ist es um mich geschehen und meine Freundin muss mich in einer weit, weit entfernten Galaxis suchen kommen, denn dort bin ich dann verschollen!

Star Wars: Battlefront ist spaßiger und extrem atmosphärischer Fan-Service für die kleine Blaster Ballerei zwischendurch!

Wertung: 8.5 Pixel

für Star Wars: Battlefront (PS4) im Test von