Planet der Affen Survival Kinoreview mit 4DX

von Stefan Hohenwarter 29.07.2017

Gestern luden mich das Hollywood Megaplex, das das brandneue 4DX-System einweihte, und 20th Century Fox zum Presse-Screening vom neuesten Ableger von Planet der Affen. Ob ich von der Technik und vom Film überzeugt bin, erfahrt ihr in meiner Planet der Affen Survival Kinoreview.

Planet der Affen Survival Kinoreview

Facts

  • Regie: Matt Reeves
  • Verleih: 20th Century Fox
  • Kinostart: 4. August 2017
  • Filmlänge: 144 Minuten

Was bisher geschah

Im ersten Teil erlebten wir Will Rodman (James Franco), einen ambitionierten Wissenschaftler, der mit allen Mitteln gegen die Alzheimer-Erkrankung seines Vaters kämpft. Er führt an einem Affen namens Ceasar Experimente durch, wodurch dessen kognitive Fähigkeiten sukzessive zunehmen. Während Caesar andere Affen an seiner Intelligenz teilhaben lässt, bricht eine Krankheit namens Affengrippe aus, die einen Großteil der menschlichen Bevölkerung ausrottet. Dabei verlieren die Menschen schrittweise den Verstand. Die Schuld dafür geben die Menschen den Affen, und so kommt es im zweiten Teil zum Kampf zwischen den von Ceasar friedlich geführten Affen und der Menschheit. Doch nicht nur Soldaten mit ihren Waffen sind eine Bedrohung für den für Frieden kämpfenden Affenanführer, auch innerhalb der eigenen Reihen erhebt ein skrupelloser Affe namens Koba Anspruch auf den Thron. Ceasar geht als Sieger aus dem Kampf hervor und zieht sich mit seinem Affenstamm weiter in die Wildnis zurück.

Wir wollen doch nur leben

Im neuesten Teil der Reihe haben die Affen eine neue Heimat tief in der Wildnis aufgebaut, weit weg von jeglicher Zivilisation. Doch auf den Befehl eines Colonels hin jagt eine Marines-Spezialeinheit Ceasar weiter. Die bis an die Zähne bewaffneten Soldaten finden nach einem Fußmarsch durch den Wald eine Verteidigungsbastion der Affen und eröffnen auf Befehl des rücksichtslosen Colonels (Woody Harrelson) das Feuer. Daraufhin löschen die Affen den gesamten Trupp aus und nehmen die Überlebenden gefangen.

Ceasar reicht den Menschen trotz dieses Angriffs nochmals die Hand: Er will doch einfach nur mit seiner Familie und seinem Stamm ein friedliches Leben führen. Und so lässt er die Gefangenen mit einem Friedensgesuch als Botschaft wieder frei. Dies erweist sich als Fehler, denn der Colonel greift mit einem Trupp in einer glasklaren Nacht nochmals an. Die Antwort auf die Frage nach dem Warum bleibt der Film schuldig, denn außer dem kaltblütigen Mord von Ceasars Frau und seinem Sohn erreichen die Angreifer nichts. Selbst dem sonst immer auf Frieden bedachten Anführer der Affen reißt nun der Geduldsfaden: Er will den Colonel um jeden Preis töten. Doch dem Stamm soll nichts passieren, er soll sich auf die Reise in eine neue Heimat machen. Weit, weit weg … von den Menschen. Werden die Affen endlich Frieden finden?

Beeindruckende Motion-Capturing-Technik

Schon der erste Film 2011 begeisterte das Publikum mit äußerst real wirkenden Affen, allen voran Ceasar, der von Andy Serkis gespielt wird. Seine Mimik und seine Bewegungen wirken so natürlich, dass man ihm jedes Gefühl – egal, ob Wut, Hass, Freude oder Gerührtheit – voll und ganz abkauft. Wie das Capturing funktioniert und wie die Bewegungen von Andy Serkis in den Film kommen, könnt ihr euch in der folgenden Featurette anschauen:

4DX: Kein wirklicher Mehrwert

Das Hollywood Megaplex ist aktuell das einzige Kino Österreichs mit 4DX-Technologie. Damit sollen die ZuseherInnen mit sich bewegenden Sitzen, Sprühregen, Blitzlichtern oder Wind noch tiefer ins Geschehen gezogen werden. Klingt erstmal cool, ist aber leider nur eine generische Effekthascherei. Normalerweise stehe ich Innovationen sehr positiv gegenüber, sofern sich mir ein Sinn erschließt. Das geschieht im Fall von Planet der Affen Survival allerdings nur in den seltensten Fällen. Warum spüre ich beispielsweise als Beobachter Reitbewegungen im Sitz, wenn ich sehe, wie Caesar auf einem Pferd durch den Wald eilt? Würde ich die Szene aus der First-Person-Perspektive erleben, könnte ich einen Mehrwert erkennen, aber so wirkt es irgendwie deplatziert. Das ist für mich der entscheidende Punkt: Wohl kaum ein Film kann meiner Meinung nach die 4DX-Technologie so einsetzen, dass sie für die ZuseherInnen einen Mehrwert bietet. Meine Einschätzung wird auch vom offiziellen Trailer unterstrichen:

Planet der Affen Survival Kinoreview-Fazit

Ich werde auf Spoiler auch hier im Fazit verzichten und deshalb nicht ganz in die Tiefe gehen. Ceasars Kampf für Frieden geht mit Survival in die nächste Runde. Der Film lebt von den Emotionen, die dank modernster Motion-Capturing-Technologien äußerst real wirken – insbesondere die Mimik von Ceasar bzw. Andy Serkis ist beeindruckend. Leider führt Matt Reeves, der auch schon für Planet der Affen: Revolution verantwortlich zeichnete, seinen Weg fort: Wie schon der zweite Teil der Reihe steht auch hier actionlastiges Popcorn-Kino im Vordergrund, während wir eine mitreißende Geschichte wie im ersten Teil schmerzlich vermissen. Kurz und knapp: Fans von Actionkino werden gut unterhalten. Wer allerdings etwas mehr Story und Tiefgang sucht, wird nur in wenigen Momenten Highlights erleben.

Wertung: 7 Pixel

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