Miitomo: Erste Eindrücke

von Ben Vollmann 17.03.2016

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Meet Mii

Knuddelige Miis dürften den meisten ein Begriff sein. Seit den Wii-Tagen repräsentieren diese comichaften Wesen den Spieler als Avatar innerhalb diverser Nintendo-Dienste und Games. Irgendwie fügt sich Miitomo in diese Ahnengalerie der Miis ein und irgendwie auch nicht. Miitomo benutzt zwar den gleichen Editor zur Erstellung eures bubbleköpfigen Ebenbildes, den ihr schon von anderen Systemen kennt, verknüpft ist die App aber mit keinem der bestehenden Systeme (ihr könnt zwar euer 3DS-Mii via QR-Code importieren, aber das war’s dann auch schon in Sachen Konnektivität mit anderen Nintendo Produkten).

Was also macht ihr in Miitomo eigentlich? Reden. Im Kern ist die Nintendo-App ein sozialer Spielplatz. Deshalb ist der wichtigste Schritt nach dem Erstellen eures Avatars auch das Hinzufügen von Freunden, mit denen ihr reden und interagieren wollt. Miitomo ist aber kein bloßer Abklatsch von Facebook & Co., vielmehr ist es eine soziale Erfahrung durch die charmant spielerische Linse, die eine von Nintendos größten Stärken ist.

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Frag’ miich was

In Miitomo postet ihr nicht einfach, was euch in den Sinn kommt und pinnt es an eure Seite, wo es entweder kommentiert wird oder in einem Strom von Katzenfotos, Memes und Failvideos untergeht, ihr beantwortet Fragen, die euch die App stellt.  Das klingt erstmal restriktiv und zugegeben auch nach Nintendo, aber hat auch den positiven Effekt, dass  ihr so ganz zwanglos mit Leuten, die ihr nicht wirklich gut kennt, ins Gespräch kommt. „Was ist den Lieblingsessen?“, „Was hast du letztes Wochenende gemacht?“ und „Welche TV-Serie siehst du gerade?“ sind nicht nur gute Smalltalk-Themen, sie dienen zudem als Eröffnung für längere Gespräche, die sich in den Kommentaren zu einer der Fragen entfalten. In Kommentaren kann man nämlich völlig frei drauf los quatschen.

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Miitomo ist aber nicht einfach Whatsapp mit vorgegebenen Themen, ein Großteil des Charmes kommt von den „schauspielerischen“ Fähigkeiten der Miis. Die Sinnhaftigkeit der Sprachausgabe mal dahingestellt (ja, alles was ihr schreibt, wird von eurem Mii mit der von euch gewählten Stimme vorgelesen) bemühen sich die kleinen Comicavatare sehr, euren Texten mit Mimik und Gestik Leben einzuhauchen. Belohnen könnt ihr sie dafür mit Kleidung, die ihr im App-eigenen Store für Münzen kauft. Diese verdient ihr wiederum fürs Beantworten von Fragen, Kommentieren und Herzchen setzen bei dem, was eure Freunde schreiben. Habt ihr ein besonders cooles Outfit zusammengestellt, könnt ihr via Fotostudio für einen Schnappschuss posieren und diesen dann euren Freunden zeigen.

 

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In puncto waschechtem Game-Content gibt es derzeit nur das Minigame „Mii über Kopf“, bei dem ihr euer Mii fallen lasst und darauf hofft, dass es auf seinem Weg nach unten möglichst auf einem der Kleidungsstücke liegen bleibt, das ihr dann euer eigen nennen dürft. Zu guter Letzt sollte noch erwähnt werden, dass es natürlich auch die Möglichkeit gibt, Coins für echtes Geld zu erstehen, aber das gehört heutzutage in einer Gratis-App wohl wirklich einfach zum guten Ton.

Alles in allem hat Miitomo Charme und Potential. Wenn ihr grundsätzlich ein Messenger- und Social-Media-Junkie seid und Mario & Co. einen besonderen Platz in eurem Herz haben, solltet ihr euch Miitomo auf jeden Fall vormerken. Miitomo erscheint im März für iOS und Android Smartdevices und kann gratis heruntergeladen werden.