Fables: Farm der Tiere (Band 2) im Test

von Marianne Kräuter 12.11.2016

Der Kriminalfall rund um das mysteriöse Verschwinden von Snow Whites Schwester ist aufgeklärt. Happy End, also? Wohl kaum, das gibt es schließlich nur im Märchen! Ob mich Fables: Farm der Tiere genau so fesseln konnte, wie der erste Band der Comicserie, verrate ich euch hier.

fables: farm der tiere cover

Fakten zu Fables: Farm der Tiere

Genre: Zeitgenössische Fantasy, Urban Fantasy, Dark Fantasy
Herausgeber: Vertigo, Panini Comics
Autor: Bill Willingham
Zeichner: Mark Buckingham

Was bisher geschah

“Wir haben erfahren, dass viele Gestalten aus Märchen und Sagen sich in New York City versteckt halten, in einer Gemeinde im Untergrund, die sich Fabletown nennt. Es ist eine geheime Gesellschaft von Flüchtlingen vor einem grausamen Krieg, denn jemand, der nur als “der Feind” bekannt ist, hat nacheinander all ihre zahllosen Reiche überfallen und erobert.

Vor Kurzem wurden Rose Red und ihr nichtsnutziger Freund, Jack of the Tales, bei dem Versuch ertappt, Roses Ermordung vorzutäuschen, um Lord Bluebeard ein kleines Vermögen abzuschwindeln. Bigby Wolf, der Sheriff von Fabletown, verdiente sich allgemeine Anerkennung dadurch, dass er diesen Fall aufklären konnte. Snow White, stellvertretende Bürgermeisterin (und treibende Kraft hinter diesem Amt), verdonnerte ihre widerspenstige Schwester Rose Red und Jack zu vielen, vielen Stunden gemeinnütziger Arbeit, damit sie ihre Verbrechen sühnen. Zwischendurch war Jack kurz ein Prinz, und Prince Charming war kurze Zeit bettelarm. Und noch viele andere interessante Dinge sind zwischendurch passiert.” (Zusammenfassung am Anfang des Buchs)

Goldilocks die Revoluzzerin

“Seitdem sie vom Feind aus ihrer Heimat vertrieben worden sind, leben nicht-menschliche Fables auf der “Farm” – einem ausgedehnten Besitz im entlegenen Hinterland von New York, wo sie vor den neugierigen Augen der Sterblichen verborgen bleiben. Doch nun, nach mehreren hundert Jahren der Isolation, erschüttert ein Aufstand die Farm, angetrieben von der aufrührerischen Rhetorik Goldilocks und der drei kleinen Schweinchen. Und als Snow White und ihre Schwester Rose Red über den Plan stolpern, die Heimat zu befreien, sind die Anführer auf der Farm bereit, sie zum Schweigen zu bringen – koste es, was es wolle!” (Inhaltszusammenfassung auf der Buchrückseite)

Meine Meinung

Was in Fables: Farm der Tiere jeder und jedem zuerst auffallen dürfte, ist der veränderte Zeichenstil. Denn nun schwingt der britische Comiczeichner Mark Buckingham den Bleistift für diese Serie. Mir persönlich gefiel Lan Medinas klarer, “ordentlicher” Stil besser, doch Buckingham ist ohne Zweifel ein Meister seines Fachs. Mir kommt vor, dass er es sich mit den Hintergründen öfters einfach gemacht hat, aber vielleicht war das der Preis, um die monatlichen Veröffentlichungen aufrecht halten zu können.

Die Geschichte ist auch in Band 2 auf sehr hohem Niveau und bis zum Ende spannend. Die neuen Charaktere, denen man im Laufe der Handlung begegnet, fand ich durchwegs interessant. Goldilocks, die wir aus dem Märchen mit dem Haus der drei Bären kennen, ist hier eine fanatische Revolutionsanführerin, die am Ende nicht das Wohl aller, sondern nur ihre eigenen niederen Ziele im Sinn hat. Weyland Smith, der sich als “Wieland der Schmied” oder “Völundr” als nordisch-germanischer Schmiedegott bereits in der Edda findet, macht sich gut als sympathischer Nebencharakter. Auch Charaktere aus dem Dschungelbuch bekommen in diesem Band ihren ersten Auftritt.

Ich bin nach Fables: Die Farm der Tiere weiterhin von der Comicserie begeistert und äußerst gespannt, wie es weitergehen wird!

Wertung: 8.5 Pixel

für Fables: Farm der Tiere (Band 2) im Test von