Sexismus in neuer Dimension – DoA macht sexuelle Belästigung zum Gameplay

von postbrawler 31.08.2016

VR ist in aller Munde. Nicht nur die Unterhaltungsbranche, auch die Industrie und nicht zuletzt die Pornobranche stürzen sich mit Feuereifer auf das neue Medium. Natürlich trägt das nicht immer nur kreativ wertvolle Blüten. So zeigt das für Virtual Reality entwickelte Dead or Alive Extreme 3 eindrucksvoll, worum es bei der Serie eigentlich immer schon ging: Fleischbeschau und sexuelle Belästigung.

Sexuelle Belästigung – das Spiel

Schlimmer noch, wer grad keinen Bock darauf hat ein paar Bälle mit den leicht bekleideten Damen zu wechseln, kann sich auch im virtuellen Befummeln üben. Dank 3D-Motion Controller darf den Damen der Schöpfung in DoA an jede nur erdenkliche Körperstelle gegriffen werden, was diese dann auch gleich mit verzweifelten Protestkommentaren quittieren.

Bitte verbietet dieses DoA-VR

Erraten, in diesem Spiel geht es um? ... Beachvolleyball!

Erraten, in diesem Spiel geht es um? … Beachvolleyball!

Aber das nutzt ihnen nix, denn das Gameplay, in dem es eigentlich im Beachvolleyball gehen sollte, sieht keine Konsequenzen für dieses Verhalten vor. Wo ist denn bitte die Bundesprüfstelle, wenn man sie mal braucht? Allein für die Idee der EntwicklerInnen so eine Gameplay-Mechanik zu entwerfen müsste ihnen eigentlich die Lizenz an DoA entzogen werden. Dass es hier ganz offensichtlich um sexuelle Belästigung geht wird die Zielgruppe des Spiels indes wohl weniger stören.

Mich kotzt es aber schon an darüber zu lesen und zu berichten. Bitte lieber Staat, tu das einzig richtige und verbiete Dead or Alive Extreme 3, das unsere Jugend proklamiert Sexualstraftaten wären cool, und blieben ohne Konsequenzen.

UPDATE:

Aus gegebenem Anlass sei an dieser Stelle auch auf unsere Position zur Killerspiel-Debatte verwiesen, die parallelen zur Sexismus-Debatte aufweist. Wenn in meinem Kommentar, der übrigens meine Meinung widerspiegelt, und nicht die von Beyond Pixels, von “Verbot” die Rede ist, dann ist das keine Doppelmoral, sondern ein Anknüpfpunkt an die bestehende Debatte. Wenn schon von der Politik lautstark das Verbot von Killerspielen gefordert wird, dann darf man dies auch getrost für Machwerke wie DoA Extreme 3 fordern. Grundsätzlich bin ich gegen Verbote und für Aufklärung. Auch Max verarbeitet seine Erlebnisse in kontroversen Gewaltspielen mit gemischten Gefühlen. Ich persönlich finde, dass sexuelle Gewalt gegeb Frauen und physische Gewalt gegen fantasiefiguren wie Aliens etwas grundunterschiedliches sind. Selbst wenn ich in Wolfenstein Nazis ans Leder gehe, diskriminiere ich damit eine Randgruppe, ich im im echten Leben genauso verabscheuenswürdig finde.

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[…] Dead or Alive Xtreme: Venus Vacation […]

Italo Beat Boy

DOAX3 kann hierzulande nicht verboten werden, da das Spiel nie zu einer Prüfung bei der USK ausgehändigt wurde und offiziell nie bei uns erschienen ist. Außerdem geht es in DOAX3 nicht um brutale Gewalt oder gar Splatter, das ist einfach nur Softporno, wo man nicht mal Titten sieht oder die Mädels selbst vergewaltigt werden. Junge, Junge, da ist aber einer ganz und gar nicht informiert. Als ob DOAX3 ein bööööses Killerspiel wäre, du vergleichst Äpfel mit Birnen. Ich finde es immer wieder verstörend, wie viel Akzeptanz exzessive Gewalt findet, im Vergleich zu irgendwelchen sexuellen Inhalten (und ich rede hier von… Read more »

Italo Beat Boy

So, so, Drecksspiele wie Doom und Mortal Kombat sind an sich völlig OK, trotz dieser grotesken Gewalt, die´s dort gibt, aber ein Verbot für DOAX3 fordern? Sind wir hier in Amerika oder was?