Darum ist Zelda: Breath of the Wild auch mein Spiel des Jahres 2017!

von postbrawler 09.12.2017

Zelda: Breath of the Wild ist von den Branchenexperten des Game Awards zum besten Spiel des Jahres 2017 gewählt worden. Völlig zurecht, wie ich finde! Warum Breath of the Wild auch für mich diesen Titel verdient hat, und warum es mich selbst nach fast einem Jahr immer noch ins beschauliche Hyrule verschlägt, lest ihr in meinem Games-Nachruf.

Außer Konkurrenz

Nintendo ist ein Phänomen. Kaum ein anderer Publisher vermag es, in derartiger Regelmäßigkeit hochkarätige Spiele-Perlen zu veröffentlichen. Und das, obwohl sich die JapanerInnen seit jeher den Industrie-Trends verweigern. Die Grafik-Messlatte höherlegen? Kein Thema für Nintendo. Singleplayer-Spielen die kalte Schulter zu zeigen, und ihren Fans mit DLC-Modellen und Loot-Boxen das Weiße aus den Augen zu pressen? Das überlässt man bei Nintendo vornehm der amerikanischen Konkurrenz. Die Switch positioniert sich clever als Gegengewicht zum Always-On Zwang von Sony und Microsoft. Und Breath of the Wild ist der selbstbewusste Beweis dafür, dass dieses Modell nach wie vor Anklang findet.

Der Erfolg gibt Nintendo recht

Immerhin 5 Millionen Mal soll sich das jüngste Abenteuer mit Nintendos Elfenjungen bereits verkauft haben. Und im Gegensatz zu den KäuferInnen von Star Wars: Battlefront II scheint kaum jemand dieser fünf Millionen den Kauf bereut zu haben. Stolze 97 von 100 Punkten attestierte die Fachpresse dem Meisterwerk auf Metacritic. Und selbst, wenn es auf anderen Konsolen vielleicht detailliertere und grafisch Aufwändigere Open-Worlds zu bestaunen gibt, so ist Breath of the Wild auf der Nintendo Switch dennoch eine Augenweide.

Mutiger Bruch mit Serien-Konventionen

Erstmals in der Geschichte der Zelda-Reihe ist das Königreich Hyrule eine einzige frei erkundbare Open-World, die vor Abenteuern und Geheimnissen nur so strotzt. Und auch wenn Link theoretisch bereits vom Startgebiet aus schnurstracks zum finalen Boss laufen könnte, empfiehlt es sich von den Pfaden der Hauptquest abzuschweifen, und diese organische, lebendige Welt in sich aufzusaugen. Ihr bewegt euch schwimmend, kletternd, reitend, rennend und sanft durch die Luft gleitend voran, um an jeder Ecke der Welt Neues zu entdecken. Neu ist auch, dass ihr keine Zelda-typischen Items mehr braucht, um im Spiel voranzukommen. Euer Parasegel und der Shiekah-Stein stehen euch schon vom Beginn an zur Verfügung, und mit Ihnen löst ihr alle Rätsel.

So viel zu tun!

120 Schreine, vier Titanen, große Feenteiche und jede Menge Dörfer, Städte und Gebiete gilt es in Zelda: Breath of the Wild zu erkunden. Die Welt ist so dichtgepackt mit Abenteuern, dass die schiere Menge an Möglichkeiten schon mal erschlagend wirken kann.  Die Gebiete sind weitläufig und abwechslungsreich, von der trockenen Wüste bis zum lodernden Vulkanberg gibt es jede Menge zu entdecken. Und wenn euch doch mal langweilig werden sollte, gilt es jede Menge kosmetische Kostüme, und 900 Krogsamen zu sammeln.

Zur Perfektion gereiftes Gameplay

Die perfekte Balance aus Links Bewegungsrepertoire und Attacken eröffnet euch schier endlose Gameplay-Möglichkeiten. Schon mal auf einem Luftballon-Floß durch die Gegend geflogen? Oder mal auf dem Rücken eines wilden Leunen geritten? Es gibt fast nichts, was mit der Physik- und Chemie-Engine von Breath of the Wild nicht möglich ist. Die Bewegungssteuerung der Switch fügt sich subtil und brauchbar ins Gameplay ein, etwa wenn ihr mit einem Bogen genau zielen müsst.

Zelda: Breath of the Wild ist mein Spiel des Jahres 2017

Ich will gar nicht darüber nachdenken, wie viele Stunden meines Lebens ich bereits in dieses Spiel investiert habe. Der Master-Modus und die Prüfung des Schwertes ließen mich schon einmal begeistert zurückkehren, das zweite DLC, die Ballade der Recken wird es wieder schaffen. Und noch jedes Mal, wenn ich die Zelda-Cartridge in die Switch geschoben habe, überkam mich gleich eine so ungeheuerliche Abenteuerlust, das es eine helle Freude war. So etwas vollbringen nicht viele Spiele, und frühere Anwärter auf den Titel „Spiel des Jahres“ ließen mich bereits nach wenigen Tagen kalt. Breath of the Wild hingegen wird wie viele seiner Vorgänger einen speziellen Platz in meinem Herzen innehalten, und es noch in Jahren schaffen, mich in seinen Bann zu ziehen. Hut ab, Nintendo, und herzlichen Glückwunsch. Diesen Titel habt ihr euch wahrhaftig verdient!