BTOOOM! Vol. 3 & Vol. 4 (Blu-ray) im Test

von Stefan Hohenwarter 28.03.2014

Der Überlebenskampf von Ryōta Sakamoto geht in die nächste Runde bzw. ins große Finale – zumindest im Anime. Ich habe mir die restlichen sechs Folgen auf Vol. 3 und Vol. 4 angeschaut, und was ihr darüber wissen müsst, erfahrt ihr in meinem Testbericht.

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Facts

  • Genre: Action
  • Vertrieb: AV-Visionen
  • Regie: Kotono Watanabe
  • Release: 28. Februar 2014 (Vol. 3) und 28. März 2014 (Vol. 4)

Was bisher geschah …

Hauptfigur in BTOOOM! ist der 22-jährige arbeitslose Ryōta Sakamoto, der sich vor zwei Jahren bei einem Spielentwickler namens Tyrannos Japan beworben hat. Sofort wird dem Berufsanfänger ein Job angeboten, allerdings ohne Anstellung. Laut den Angaben des Jobinterviewers kann es sich die Firma aktuell nicht leisten, Ryōta anzustellen. So geht er nach Hause und wartet Tag für Tag, von seinem Traumarbeitgeber angerufen zu werden. Um sich die Zeit bis dorthin zu vertreiben, spielt er Tyrannos Japans Onlinespiel BTOOOM!, in dem es darum geht, GegnerInnen mit gezielten Bombenanschlägen außer Gefecht zu setzen. Mit seinem Team kämpft er sich im Onlinespiel in den Ranglisten nach oben, und schon bald ist er einer der besten Spieler in BTOOOM!.

In BTOOOM! ist Ryōta ein Held, der von allen SpielerInnen respektiert wird, während er im realen Leben nicht viel auf die Reihe bekommt. So verbringt er gleichförmige Tage vor dem Bildschirm, bis eines Tages sein Leben auf den Kopf gestellt wird: Ryōta wacht mit einem Fallschirm in einem Baum hängend auf. Er blutet am Kopf und hat Schmerzen. „Ist das ein Traum?“, fragt sich Ryōta. Auf seiner Hand entdeckt er bald darauf einen mysteriösen Chip, wie er ihn aus seinem Onlinespiel kennt. Schnell wird ihm klar, dass er sich hier in einer Real-Life-Version von BTOOOM! befindet. Nach und nach erfährt er mehr über dieses kranke Spiel, bei dem alle der rund 30 unfreiwilligen TeilnehmerInnen mit ihnen zur Verfügung gestellten Hightech-Bomben mindestens sieben andere töten müssen, um selbst von der Todesinsel, auf der sie ausgesetzt wurden, zu entkommen.

Im Verlauf von Vol. 01 schließt sich Ryōta mit dem 51-jährigen Immobilienhai Kyoshi Tiara zusammen. In Vol. 2 bekommen die beiden weiteren Zuwachs in Form der 15-jährigen Himiko. Sie wissen nicht, ob sie sich vertrauen können, da in diesem Spiel auf Leben und Tod alle potenzielle MörderInnen sind: In einem achtlosen Moment könnte jeder/jede die anderen sofort ausschalten. Dazu kommt die ständige Gefahr, auf feindlich gesinnte SpielerInnen zu treffen, sowie die Suche bzw. Jagd nach Lebensmitteln. Mit seinem analytischen Verständnis entschlüsselt Ryōta aber Stück für Stück die Feinheiten der Real-Life-Version von BTOOOM!.

Jetzt gehtʼs in die Offensive!

In Vol. 2 geht es für Ryōta, Himiko und Herrn Taira um Leben und Tod. Der muskulöse und erbarmungslose Masashi Miyamoto überrascht die Gruppe. Das Ergebnis: Herrn Taira werden die Finger seiner linken Hand abgetrennt, Himiko wird entführt und Ryōta in einen Abgrund gestürzt. Kurz darauf kommt der 22-jährige Weltranglistenspieler wieder zu sich und sieht sofort nach dem 51-jährigen Immobilienhai. Dabei stolpert er über das Smartphone der entführten Blondine, das er kurz betrachtet. Die bislang namenlosen Teenagerin hat ein Bild von ihrem BTOOOM!-Charakter sowie den Namen Himiko als Hintergrundbild. Es fällt Ryōta wie Schuppen vor die Augen: Ist sie etwa die Himiko, mit der er in der Onlinewelt von BTOOOM! verheiratet ist? Es lässt ihm keine Ruhe, und er macht sich auf, um sie zu suchen und zu befreien. Doch der Feind ist rücksichts- und skrupellos; zudem hat Ryōta keine einzige Bim. Mit seinem analytischen Verständnis und seiner Erfahrung in der Onlinewelt von BTOOOM! gelingt ihm die eigentlich unmögliche Mission: die Widersacher zu besiegen und mit Himiko zu überleben. Diese Gefahr wäre gebannt, aber auf der Insel tummeln sich noch unzählige andere potenzielle MörderInnen, die – mit dem rettenden Helikopter vor Augen –, ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen gehen. Wird es Ryōta und den anderen gelingen, das Martyrium zu überleben – oder gar zu entkommen?

Bild, Ton & Extras

Der Animationstil, der vom Studio Madhouse kommt (u. a. Barfuß durch Hiroshima, Das Mädchen, das durch die Zeit sprang, Black Lagoon, Gunslinger Girl, Devil May Cry), gefällt mir besonders gut, da er sehr detailreich ist. Auch in technischer Hinsicht brauchen sich die Blu-ray-Fassungen von BTOOOM! Vol. 3 & Vol. 4 mit einer DTS-HD-MA-2.0-Tonspur sowie 1920 x 1080p-Bildauflösung nicht zu verstecken. Allerdings habe ich ein Problem mit der deutschen Synchronisation. Ich finde die Wahl von Dirk Stollberg als Synchronstimme von Ryōta einen absoluten Griff ins Klo: Sie klingt meiner Meinung nach zu verängstigt und zu kindlich. Ich habe nie das Gefühl, dass die Stimme einem 22-Jährigen gehört. Neben der meiner Meinung nach verpatzten deutschen Synchronisation fallen auch die überschaubaren Extras (Wendecover und Trailer) eher negativ ins Gewicht.

Zusammenfassung

Der Anime von BTOOOM! steht dem Manga von Junya Inoue, der hierzulande von Tokyopop vertrieben wird, in nichts nach: Er ist mindestens genauso explosiv wie der gleichnamige Manga. Die Dramaturgie und Intensität des Überlebenskampfs wurde von der Regisseurin Kotono Watanabe hervorragend auf den Bildschirm gebracht, wobei man sagen muss, dass es Unterschiede zwischen dem Anime und dem Manga gibt. Das ist auch nachvollziehbar, wenn man nur einen Blick auf die Anzahl der Animefolgen und jener des Mangas wirft, denn von beiden gibt es bis jetzt zwölf Stück. In einem Manga wird der Inhalt von rund drei Episoden erzählt – und hier liegt das Problem. Der Anime wird meiner Meinung nach mit einem viel zu hohen Tempo vorangetrieben, weshalb sich die Geschichte nicht mit derselben Intensität entwickeln kann: Der Überlebenskampf von Ryōta und Himiko hätte noch mindestens zwölf weitere Folgen benötigt, und vor allem die Kämpfe gegen die anderen Real-Life-BTOOOM!-Profis kommen im Anime zu kurz. Zudem ist das Ende des Animes – naja, nicht Fisch und nicht Fleisch. Die letzte Folge schließt die Handlung zwar irgendwie ab, es wird aber auch Raum für die Fortsetzung offengelassen.

Das hält mich aber dennoch nicht davon ab, dem Anime eine gute Wertung zu geben: Denn BTOOOM! ist trotz der kleinen Makel hochexplosiv, gnadenlos und mitreißend!

Wertung: 8 Pixel

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